Bilder einer Zeitreise in eine kalte dunkle Welt

Dunkle Gänge, enge feuchtkalte Räume, verrostetes Metall, Ketten, die von der Decke hängen – Szenen wie aus einem Horrorfilm. Es ist, wie eine bildliche Reise durch eine für uns fremde Welt – ein beklemmender Ort aus Schatten und Dunkelheit wie nach einem Asteroideneinschlag.
30 Meter unter der Erde verbinden Gänge und Galerien, Hallen, Kasernen, Lagerräume und Werkstätten. Senkrechte Schächte führen zu Räumen an der Oberfläche. Durch haufenweise Dreck und Metallschrott am Boden sind nur vereinzelt Teile von Schienen einer Schmalspurbahn zu erkennen. Eine Oberleitung fehlt, wie auch all jene Kabel, die einst an der Wand und teilweise an der Decke entlang führten, um die Anlage mit Strom zu versorgen.

Es sind die alten Bunker der Maginot Linie, die ich seit mehreren Jahren erkunde. Dabei entstand eine einzigartige Bilderserie von den Relikten des 2. Weltkriegs in der französichen Region Lothringen, die zum Teil hier in meinem Portfolio zu sehen ist.
Die Maginot Linie wurde vor Beginn des 2. Weltkriegs von Frankreich zum Schutz vor Deutschland errichtet. Der Namensgeber war der damalige Kriegsminister André Maginot. Heute gilt sie bei vielen als eine der größten Fehlinvestitionen der Neuzeit. Meinungen von Insidern hingegen hat sie ihren Zweck, das direkte Einfallen des deutschen Heeres, erfüllt.
Im Grunde war das Model einer starren festen Verteidungslinie, wie man sie aus vorangegangenen Jahrhunderten kennt, zu der Zeit Anfang der 1930er schon überholt und hätte nur mit einer Ergänzung von z. B. Luftwaffe und entsprechend bepanzerten Bodentruppen zum Erfolg führen können. Dafür fehlte aber das Geld und schlicht die Mannschaft, denn man spürte noch die Folgen des 1. Weltkrieges.
Heute sind weite Teile des einst stolzen Verteidigungswalls zerstört oder unzugänglich. Nur einige Festungsanlagen wurden zu Museen umfunktioniert und restauriert.
Doch gibt es auch verschüttete Bunker, die zugänglich sind oder in der näheren Vergangenheit begehbar waren.
Wenn man die Zugänge kennt und in das dunkle Reich der unterirdischen Betonbauten eintritt, steht man, wie angfangs beschrieben, in einem völlig dunklen kalten Raum mit beinahe durchdringender Lautlosigkeit.

Meine Fotos zeigen Einblicke in die dunkle Unterwelt dieser Anlagen. Denn, wo Schatten ist gibt es auch Licht. Mit verschiedenen Lampen bekommt man Helle in die unterirdischen Stätten und haucht ihnen ein letztes mal “Leben” ein.
Mit dieser Serie möchte ich die vergessenen Anlagen für jeden Interessierten bildlich zugänglich machen und auch an diese Zeit erinnern, als Europa von der Gewalt des Krieges gegeiselt wurde.
Für Kunstsammler
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Weitere Artikel mit Einzelheiten und historischen Fakten zur Maginot Linie gibt es in der Blog Kategorie Magiont Line. Eindrücke aus den dunklen Gängen und Räumen der Kriegsanlage gibt es in der Portfolio Galerie.
Technische Details finden Sie auf den Seiten von Arnault (franz.)


Nice exploration. The serie is precise and well made. Good job.