Teil zwei, alle Teile der Reihe Das Ouvrage du Michelsberg im Überblick
Einige der Informationen aus diesem Artikel stammen von Fachliteratur wie „Ruhm und Fall der Maginot Linie“, „The Maginot Line – History and Guide“. Zu finden teilweise noch im Buchladen selten auf Amazon *.
Bunker der Maginot Linie Kampfhandlungen
Nach mehr als acht Monaten „Sitzkrieg“ befand sich das Werk Michelsberg in der Maginot Linie seit dem 10. Mai 1940 im Kriegszustand. Die Deutschen begannen ihre Offensive im Norden und griffen Belgien und Holland an. Weiter südlich durchquerten sie Luxemburg, um die Ardennen zubesetzen. Nach vier Tagen erreichten sie Sedan. Werke wie Brehain und Latiremont, die im Hinterland von Longwy liegen eröffneten das Feuer auf den maschierenden deutschen Tross.
In der Werksgruppe Michelsberg
Zu diesem Zeitpunkt wird die Mannschaft in der Bunkeranlage Michelsberg vervollständigt. Der Fronturlaub ist vorbei. Die leichten Baracken vor dem Artillerie Werk werden planmäßig abgerissen, um freies Schussfeld zu haben. Die Mannschaft ist von nun an ausnahmslos im Bunker. Eine Gelegenheit Frischluft zu atmen wird ab diesem Moment nur noch selten.
Teil 2 Bunker der Maginot Linie Kampfhandlungen
Im Juni 1940 bestand die Mannschaft aus 20 Offizieren, 495 Unteroffizieren und Soldaten, die unter dem Befehl des Werkskommandant, Major Pelletier standen. Die Besatzung gehörte dem 164. RIF (Régiment d’infanterie, übersetzt Infanterie Regiment), 153. RAP (Régiment d’artillerie de position, übersetzt Artillerie Regiment) sowie einigen Pionieren des RG an.
Erschreckende Nachrichten von der Maginot Linie
Die Nachrichten dieser Tage waren für die französische Bevölkerung erschrecken insbesondere für die Soldaten in den Bunkern der Maginot Linie.
Man erfuhr, dass das Ouvrage La Ferté im Westen der Maginot Linie am 19. Mai gefallen und seine ganze Besatzung umgekommen war. Die Städte Lille und Dünkirchen in der Region Nord Pas de Calais waren eingenommen. Informationen, dass vier Werke ihre Bunker geräumt hatten machten sich breit.
Die Ouvrages Chenois, Thonnelle und Veslosnes im nördlich gelegenen Festungsabschnitt Montmédy sowie das Petit Ouvrage Bois de Bousse im südlicher gelegenen Abschnitt Boulay gaben ihre Anlagen kampflos auf.
Die Kampfhandlungen
Zwischen dem 11. und 12. Juni bemerkte ein Beobachtungsposten außerhalb des Michelsberg, feindliche Truppen in Schussweite. Darauf hin wurde umgehend der Turm in Block fünf mit zwei Kanonen im Kaliber 75mm in Stellung gebracht. Nach einer Serie von Schüssen, die abgefeuert waren, vermieden es die Deutschen vorerst dem Werk näher zukommen.
In den darauf folgenden Nächten wurden die Außentruppen und die Besatzung der Zwischenraumanlagen abgezogen. Die stärker befestigten C. O. R. F. Kasematten, wie Huberbusch und Edling hielten weiter die Stellung.
Informationen wurden bekannt, dass die deutschen Truppen bis an die Schweizer Grenze vorgestoßen waren und somit den Hauptteil der Maginot Linie eingekesselt hatten.
Im nächsten Artikel Teil 3, die Fortführung der Kriegshandlungen des Gros Ouvrage du Michelsberg und seiner Nachbarwerke.
Maginot Bilder im Bildband
Einige der hier gezeigten Bilder von den Bunkern der Maginot Linie wurden für das Buchprojekt „Die Welt der verlassenen Orte II“ ausgewählt. Erschienen sind die Fotos im Mitteldeutschen Verlag unter der ISBN 978-3-95462-534-5. Der Bildband zeigt die Vielfalt der verlassenen Orte von verschiedenen Fotografen.
Das Buch können Sie auch bei Amazon* bestellen.
Bunker der Maginot Linie Kampfhandlungen
Quellen: Unterlagen des französischen Vereins AOM 22. Juni 1940 sowie Abschriften des Kriegstagebuchs des Festungssektors Boulay