Blockhäuser
Über die Bunker der Maginot Linie. Zur kleinsten Baueinheit zählen Blockhäuser, die vorwiegend an Straßen als Streckenkontrolle und zwischen größeren Anlagen platziert wurden. Sie bestanden meist aus einem Kampfraum und einem Bereitschaftsraum. Doch war so gut wie jedes Blockhaus anders.
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Casemattes
Der nächst größere Typ sind Intervall Kasematten, franz. Casematte. Größtenteils aus zwei Stockwerken bestehend waren diese mit Luftfilter, Kampfraum, Schlafräumen und GFM Glocke ausgestattet. Für unabhängige Stromversorgung war ein Diesel Aggregat vorhanden.
Da es in der Maginot Linie kaum echten Regelbau gibt, sehen schon die Kasematten völlig unterschiedlich aus. Es gab zwar einheitliche Grundbaupläne, die wurden jedoch je nach Region und Lage der Anlage individuell angepasst.
So gibt es Varianten mit mehreren GFM Glocken oder zwei Kasematten, die mit einem Tunnel verbunden sind, sog. Doppelkasematten. Eine besondere Form bilden die Artillerie Kasematten, die mit schweren 75mm Geschossen bestückt waren. Über eine Küche verfügten die Kasematten nicht. Die Mannschaft wurde mit einer mobilen Küche, oft in Form einer Kutsche, von den naheliegenden Werken versorgt.
Bunker der Maginot Linie – Abris
Als Unterstand, franz. Abri, werden die Bunker der Maginot Linie bezeichnet, die zur Unterbringung der Truppen zwischen den Werken dienten. Es gibt zwei Typen der Abris:
Abri Surface
Ein Abri Surface besteht aus ein bis zwei Etagen und befindet sich unmittelbar unter der Erdoberfläche. Es gibt zwei Eingangtüren, wobei die Anlage aus einem zusammenhängenden Block besteht. In einer solchen Anlage waren bis zu Hundert Soldaten abgestellt.
Abri Caverne
Ein Abri Caverne hingegen besteht aus einer unterirdischen Kaserne, in der bis zu einige Hundert Soldaten stationiert waren. Die tief in der Erde befindliche Anlage ist über Treppen mit zwei Eingangsblocks verbunden. Ein Abwasserstollen, der meist als Notausgang und Kabelschacht diente wurde dort ebenfalls verbaut.
In den Abris Surfaces sowie in den Abris Cavernes, gab es eine Küche zur Verpflegung der Mannschaft und einen Maschinenraum mit Dieselmotoren, franz. Usine, um im Notfall die Anlage mit Strom versorgen zu können. Außerdem gab es einen Kommandantenposten für den leitenden Offizier.
Die anderen Räume stellten die Unterkunftsplätze für die Soldaten, Vorratsräume, Toiletten, Lavabo, Räume für Tanks und Kampfräume dar. Die Eingänge wurden von gegenüberliegenden Scharten gesichert. Zwei GFM Glocken für Maschinengewähr waren üblich.
Die Filter für saubere Luft bei Gasangriffen waren in den Eingangsbereichen installiert. Unmittelbar vor den Eingängen zieht sich ein tiefer Graben um den Bunkerblock, der sogenannte Diamantgraben. Die Soldaten konnten ihn mittels einer schnell montierbaren Eisenbrücke überqueren und bei Bedarf sich in der Anlage verschanzen.
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Weitere Bilder aus den Bunkern der Maginot Linie gibt es in der Galerie. Sehr zu empfehlen ist die Seite von Arnault zum Thema Maginot Line.
Maginot Bilder im Bildband
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