Geheime Sehenswürdigkeiten Bretagne Riesen Platanen
Dieser Teil der Serie Bäume bemerkenswerte Riesen führt uns an das südliche Tor der Bretagne, kurz vor dem sagenumwobenen Morbihan, ganz in die Nähe der Salzwiesen von Guerande auf dem Weg zu der bekannten Côte Sauvage.
Auf der Reise von Deutschland in den bretonsichen Süden gelangt man vor den Toren des Morbihan, zu dem kleinen Städtchen Missillac. Die Stadt zählt zur historischen Bretagne und hat neben dem sehenswerten Chateau de la Bretesche noch mindestens eine weitere Sehenswürdigkeit.
Im angrenzenden Park ein paar Hundert Meter südlich des Schlosses, stehen um einen kleinen See herum mehrere alte Bäume. Ein Baumpaar ist besonders erwähnenswert und sicherlich eine der geheimen Sehenswürdigkeiten der Bretagne. Es handelt sich um zwei Platanen, genauer gesagt um orientalische Platanen.
Gut zu Wissen…
Die orientalische Platane, Platanus orientalis, war im antiken Griechenland sehr verbreitet. Dort wurde sie vor allem wegen ihrer Langlebigkeit und als Schatten spendender Ort geschätzt. Hippokrates, der Vater der modernen Medizin, hielt seine Sprechstunden mit den Patienten oft im Freien im Schatten einer Platane ab.
Außerdem gilt die Platanus orientalis als Symbol für ewige Jugend, Reinheit und Schönheit. Im Ablösen der Rinde sieht man eine Regeneration und selbst bei alten Bäumen ist die Rinde ohne Falten, was wohl auch zu diesen Symbolen geführt hat.
Ihre ausladenden Äste, ähnlich eines Baldachin machte die Baumart auch außerhalb ihrer Heimatländer um das Mittelmeer sehr beliebt. So trifft man die Platanenart häufiger in Park- und Schlossanlagen und auf Alleen. Das älteste bekannte Exemplar soll die Platane des Hippokrates auf der Insel Kos sein. Man schätzt ihr Alter auf 2000 – 2500 Jahre.
Weiter ist die Platane grundsätzlich sehr widerstandsfähig und kommt ohne weiteres mit starker Luftverschmutzung und anderen Widrigkeiten wie Kälte und Sturm zurecht. Selbst ein völliges Zurückschneiden der Äste macht dem Baum nichts aus. Heute ist die Platane als Baum aus innerstädtischen Grünanlagen und Pflanzungen am Straßenrand, den sog. Alleen, nicht mehr wegzudenken.
Geheime Sehenswürdigkeiten Bretagne Riesen Platanen
Die Platanen in Missillac stammen aus dem 17. Jahrhundert und wurden etwa um das Jahr 1648 nach Frankreich eingeführt. Sie dürften also jetzt zwischen 350 und 400 Jahre alt sein. Tatsächlich gab es vor dieser Zeit keine Platanen im nördlichen Europa.
Der Stammumfang des einen Baums beträgt 3,80 m, die des anderen sogar 5,35 m. Mit einer Höhe von etwa 20 m und ihrem atemberaubenden Erscheinungsbild kann man die Zwillings Platanen durchaus als eine Sehenswürdigkeit in der Bretagne bezeichnen.
Auf dem Weg zu den bekannten Salzwiesen bei Guerande und weiter zu den Côte Sauvages der Süd- Bretagne lohnt sich also ein kurzer Stop bei den alten Riesen in Missillac. Weitere Infos zur Stadt gibt es auf der franz. Seite der Gemeinde.
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